Das Ziel bin ich – wie eine Frau ihre innere Stärke entdeckte
Für innere Stärke muss man nicht rennen und durchs Leben hetzen. Wir können stehen bleiben, die Balance finden und den eigenen Weg gehen.
Frau S. saß mir an einem sonnigen Herbsttag gegenüber. Ihre Augen, die sich in den ersten Minuten kaum von ihrem Kaffee lösten, sprachen von einer tiefen inneren Unruhe. Es war, als ob sie auf einem Schwebebalken balancierte – immer bereit, den nächsten Schritt zu machen, aber nicht sicher, ob der Untergrund sie tragen würde.
„Ich weiß nicht mehr, was ich will“, begann sie. „Nach der Trennung, dem Verlust meines Partners und dem Stress der letzten Jahre fühle ich mich wie in einem Strudel. Alles zieht an mir vorbei, und ich kann nicht klar sehen.“
Diese Worte waren für sie ein erster Schritt, eine Einladung an sich selbst, innezuhalten und ihren inneren Zustand ehrlich zu betrachten. Im Rahmen unseres Auszeit-Coachings und Mentaltrainings begaben wir uns gemeinsam auf eine Reise, die Frau S. zurück zu ihrer Balance und vor allem zu sich selbst führen sollte.
Schritt 1: Den Mut finden, stehen zu bleiben – innere Stärke entdecken
In unserer ersten Sitzung bemühten wir ein einfaches Bild: Einen Schwebebalken, der sich über eine Schlucht spannte. „Stellen Sie sich vor, Sie stehen hier oben. Ihr Ziel liegt am anderen Ende, aber Sie wissen nicht, wie Sie dorthin gelangen sollen.“
Sie nickte, ihr Gesicht drückte Zustimmung und Erschöpfung zugleich aus.
„Das Ziel ist nicht das Andere-Ufer. Das Ziel bin ich selbst“, erkannte Frau S.. Wir arbeiteten heraus, dass es darum geht, in der eigenen Mitte zu stehen und einen Schritt nach dem anderen zu machen, ohne sich in Fantasien über das, was kommen könnte, zu verlieren.
Dieser Perspektivwechsel war eine Offenbarung für Frau S. Sie hatte ihr Leben lang versucht, äußeren Erwartungen gerecht zu werden, ohne jemals anzuhalten und sich zu fragen, was sie eigentlich wollte.
Im Mentaltraining übten wir daher gezielt das Stehenbleiben – eine metaphorische, aber auch praktische Übung. Mentaltrainingstechniken, Bewusstheit und Visualisierungen halfen ihr, das innere Karussell zu stoppen und den Moment wahrzunehmen.
Schritt 2: Der innere Kompass ist unsere innere Stärke
Nach den ersten Sitzungen wurde klar, dass Frau S. von einem tiefen Gefühl des Verlustes geprägt war. Die Trennung von ihrem Partner hatte sie aus der Bahn geworfen, aber es war nicht nur die Trauer, die sie lähmte. Vielmehr erkannte sie, wie sehr sie in alten Mustern feststeckte: ständig anderen zu helfen, aber sich selbst zu übersehen.
Im Mentaltraining lernte Frau S., ihre Gedanken und Emotionen zu beobachten, ohne sich von ihnen mitreißen zu lassen. Eine Übung, die sie besonders berührte, war die Arbeit mit ihrem „inneren Kompass“.
Sie begann, sich vorzustellen, wie sie sich auf einem weiten, offenen Feld befand. In der Mitte stand ein großer Kompass, der langsam seine Richtung anzeigte. „Dieser Kompass zeigt mir den Weg zurück zu mir selbst“, erklärte sie.
Sie schloss die Augen und begann, ihren inneren Impulsen zu folgen. Mit der Zeit konnte sie klarer spüren, was ihr wirklich wichtig war: Ruhe, Natur, ein achtsames Leben. Sie war es nicht gewohnt, den eigenen Gefühlen so viel Raum zu geben. Sie entschuldigte sich anfangs, weil sie weinen musste oder schämt sich sogar ein bisschen für ihre Gefühlsausbrüche. Doch das war schnell einfach okay so – sie gehörten zu unserer Zusammenarbeit und waren sehr heilsam.
Es durfte sein und Frau S. begann so, mir immer mehr zu vertrauen – und dann vor allem stärkte sie ihr eigenes Selbstvertrauen. Sie war okay, so wie sie ist. Sie stellte auch fest, dass es vielen Menschen so geht wie ihr selbst. Die meisten Menschen geben sich jedoch oft unverletzlich und stark, sie überspielen, was wirklich in ihnen los ist. Das wollte sie nicht mehr. Sie wollte authentisch und echt sein. Sich nicht mehr verstecken. Auch wenn das bedeutete, dass mal jemand lachte oder negativ über sie sprach. Es war regelrecht befreiend. Auch wenn mal eine Freundschaft „auf der Strecke“ blieb.
Wenn ich jemanden verliere, der mich ständig bewertet und nicht so nimmt wie ich bin – dann war der Mensch eh´nicht wertvoll und hilfreich für mich. Ich habe nichts verloren, sondern Freiheit und Selbstsicherheit gewonnen. Mit mir verliert der oder die andere aber einen Menschen, der unterstützt, tröstet und hilft.
„Ich habe immer gedacht, ich müsste funktionieren und stark sein“, sagte sie nach einer dieser Sitzungen. „Aber jetzt merke ich, dass es auch eine Stärke ist, Schwäche zuzulassen.“
Schritt 3: Balance finden und halten
Eine der größten Herausforderungen für Frau S. war es, ihre innere Stärke zu nutzen und nicht wieder in alte Gewohnheiten zurückzufallen. Sie hatte gelernt, innezuhalten und ihre inneren Bedürfnisse wahrzunehmen, doch der Alltag forderte sie heraus.
Hier kam der Transfer ins Spiel – ein zentraler Bestandteil unseres Coaching-Ansatzes. Jede Sitzung endete mit einer konkreten Übung oder Strategie, die Frau S. im Alltag anwenden konnte. Eine ihrer Lieblingsübungen war der „Balance-Check-In“.
Jeden Morgen nahm sie sich fünf Minuten Zeit, um eine kleine Skala zu zeichnen. Links standen ihre aktuellen Belastungen, rechts Dinge und Verhalten, die ihr Kraft und Power gaben. Wenn die Skala unausgeglichen war, überlegte sie, wie sie ihre Kraft stärken oder Belastungen reduzieren konnte.
In dem Zusammenhang kam sie auf die Idee, Menschen, denen sie sehr nah stand, um „gute Worte – ein Kompliment“ zu bitten. Sie bat konkret Menschen, denen sie vertraute, ihr mal schnell über den Messsenger eine Sprachnachricht zu senden. Sie bat um einen allgemein immer gültigen Inhalt, der nicht von ihrem Verhalten abhängt. So sprach ihr ein lieber aufmerksamer Mensch an einem schlimmen Tag eine Nachricht, die tröstend und hilfreich war. Sie bemerkte, wie temporär alles war und das alles vorbei ging.
Sie entdeckte ihre innere Stärke: Ich bin wertvoll – weil ich wertvoll bin.
Wir sind wertvoll – weil wir wertvoll sind. Nicht weil wir Dinge tun, wissen, haben oder können. Einfach so. Ein schöner Gedanke oder?
„Diese Übung hat mir geholfen, klar zu sehen“, erklärte sie. „Ich verliere mich nicht mehr in wilden Fantasien darüber, was alles schiefgehen könnte, sondern konzentriere mich auf das, was ich beeinflussen kann.“
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Die Kraft der Auszeit – innere Stärke erkennen
Ein besonderer Wendepunkt in unserer Arbeit war eine Naturcoaching-Sitzung am Meer. Wir spazierten gemeinsam am Strand entlang, spürten den Sand unter unseren Füßen und lauschten dem Rauschen der Wellen.
„Die Natur ist ein Spiegel“, sagte ich. „Sie zeigt uns, dass alles Teil eines größeren Zyklus ist – Verlust, Heilung, Neubeginn.“
Frau S. blieb stehen und schaute hinaus aufs Wasser. „Ich habe immer gedacht, dass ich weitermachen muss, um nicht unterzugehen. Aber vielleicht ist es okay, einfach zu treiben.“
Dieser Moment war für sie transformativ. Sie erkannte, dass Heilung nicht darin besteht, etwas Neues zu erzwingen, sondern darin, das Alte zu akzeptieren und sich Raum für sich selbst zu schaffen.
Das Ziel bin ich
Heute, ein halbes Jahr später, erzählt Frau S., wie sehr sie sich verändert hat. Sie hat gelernt, ihre Bedürfnisse zu erkennen und sich selbst Priorität zu geben.
„Das Ziel bin ich“, sagte sie kürzlich in einer unserer Nachsitzungen. „Ich muss nicht mehr über den Schwebebalken hetzen. Ich kann stehen bleiben, die Balance finden und meinen eigenen Weg gehen.“
Ihre Geschichte zeigt, dass es möglich ist, inmitten einer Krise zur Ruhe zu kommen, innere Stärke zu entdecken und Klarheit zu gewinnen. Mit Mut, Kraft und der richtigen Begleitung können wir nicht nur überleben, sondern auch wachsen und uns selbst neu entdecken.
Eine Krise kann eine Einladung sein, innezuhalten und unseren inneren Kompass neu auszurichten. Frau S. hat durch Auszeit-Coaching und Mentaltraining gelernt, sich selbst zu stabilisieren und eine neue Balance in ihrem Leben zu finden. Ihre Geschichte inspiriert und zeigt, dass die wahre Kraft in uns selbst liegt.
Wenn auch Sie Ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen wollen – ich bin gerne an Ihrer Seite. Rufen Sie mich einfach an oder schreiben Sie mir. Das kostet nichts und wird Ihr Leben direkt in eine positivere Richtung lenken.