Dunkle Monate – ein unerwarteter Stolperstein
Der Wechsel von den sonnigen Sommermonaten hin zu den grauen, oft regnerischen Herbst- und Wintertagen kann für viele von uns eine unsichtbare, aber äußerst spürbare Herausforderung darstellen. Es sind nicht nur dunkle Monate, die kürzeren Tage und die kühlen Temperaturen, sondern auch die psychischen Belastungen, die mit dieser Zeit einhergehen.
Plötzlich fehlt uns die Energie, unser Körper verlangt nach mehr Ruhe und die festliche Jahreszeit kann zusätzliche Spannungen auslösen. Besonders der Übergang vom Herbst in den Winter bringt viele Menschen emotional und körperlich aus dem Gleichgewicht.
Doch es ist nicht nötig, dass Sie wie jedes Jahr unvorbereitet in die Falle der dunklen Monate tappen. Mit der richtigen Planung können Sie diese Zeit nicht nur überstehen, sondern aktiv nutzen, um gestärkt ins neue Jahr zu starten.
Die Geschichte von Anja: Vom Herbstblues zur inneren Stärke
Lassen Sie mich Ihnen die Geschichte von Anja erzählen. Sie ist 47 Jahre alt, beruflich erfolgreich und Mutter zweier Teenager. In den letzten Jahren bemerkte sie, dass der Herbstbeginn für sie immer wieder zur Belastung wurde. Der Wetterumschwung führte dazu, dass sie sich erschöpft und energielos fühlte. Obwohl sie sich auf die bevorstehenden Feiertage freute, empfand sie gleichzeitig Druck und Stress. Mit der Planung für das Weihnachtsfest, den Jahreswechsel und den anstehenden Familienbesuchen fühlte sie sich zunehmend überfordert.
Anja kontaktierte mich im Oktober 2023, nachdem sie erkannte, dass sie wie jedes Jahr wiederholt denselben emotionalen Kreislauf durchlebte. Sie beschrieb, dass sie sich in den dunklen Monaten oft einsam fühlte, obwohl sie von Familie und Freunden umgeben war. Ihre innere Balance geriet ins Wanken, und sie hatte das Gefühl, die Kontrolle über ihr eigenes Wohlbefinden zu verlieren.
„Jedes Jahr dasselbe,“ erzählte sie mir. „Im Oktober fängt es an: Dunkle Monate, Zweifel, innere Unruhe und spätestens im Dezember bin ich nur noch gestresst. Ich möchte das nicht mehr.“
Gemeinsam begannen wir mit einem Coaching- und Mentaltraining-Programm als Begleitung, das ihr half, bewusster und aktiver durch die kommenden Monate zu gehen. Unsere Begleitung zog sich von Oktober 2023 bis März 2024, wobei Anja lernte, ihre eigenen Bedürfnisse und Prioritäten besser zu erkennen und umzusetzen.
Der Naturcoaching-Aspekt spielte dabei eine zentrale Rolle – die Verbindung zur Natur und regelmäßige Spaziergänge, selbst bei kühlerem Wetter, halfen ihr, geistige Klarheit zu gewinnen.
Die typischen Hürden: Wetter, Bewegung und Feiertagsstress
Das Wetter ist einer der größten Faktoren, der uns im Herbst und Winter aus dem Gleichgewicht bringen kann. Die Tage werden kürzer, das Licht nimmt ab, und oft verbringen wir mehr Zeit drinnen. Viele Menschen neigen dazu, ihre körperliche Bewegung zu vernachlässigen, was wiederum zu einem Gefühl von Trägheit und Antriebslosigkeit führen kann.
In Anjas Fall begann der Tag bereits vor der Arbeit mit einem Spaziergang. Als erstes investierte Anja in gute Outdoorbekleidung. Sie meinte lachend: „Das Geld, das ich sonst für meine Frustkäufe ausgegeben habe, war erheblich mehr und dabei oft trotzdem unbefriedigend. Nun ist die Ausgabe sinnvoll und es macht mir wirklich viel Spaß, bei jedem Wetter draußen zu sein“.
Anstatt sich vor der Kälte zu fürchten, lernte sie, die frische Luft und die Bewegung zu schätzen. Auch das bewusste Beobachten der Natur – die Blätter, die fallen, der Wind, der weht – half ihr, sich mental zu fokussieren und Stress abzubauen.
Es war richtig behaglich, wenn sie los stapfte, berichtete sie. Nie schmeckte der Kaffee so gut wie nach ihrer Tour durch die Natur, berichtete sie mir. Es war auch kein Marathon, den sie absolvierte – sie ging einfach eine schöne Runde durch den nahe gelegenen Stadtwald und war meist nur 20 Minuten unterwegs, aber diese Zeit veränderte ihren Start in den Tag enorm. Sie war sehr stolz auf sich, den Schweinehund zu bezwingen. Am Ende wollte sie nicht mehr auf das Draußensein verzichten.
Alle Jahre wieder – Weihnachtsstress
Ein weiterer Punkt, der für viele Menschen eine Herausforderung darstellt, sind die Feiertage. Sie kommen jedes Jahr, und doch scheinen wir oft unvorbereitet zu sein. Anja war in dieser Hinsicht keine Ausnahme. „Jedes Jahr renne ich in den Dezember und habe das Gefühl, nichts im Griff zu haben,“ sagte sie. Die familiären Verpflichtungen und die hohen Erwartungen machten es schwer, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und sich auch selbst Zeit für Selbstfürsorge zu nehmen.
Im Rahmen unseres Coachings lernte Anja, sich klare Prioritäten zu setzen und auch einmal „Nein“ zu sagen. Statt sich den ganzen Dezember durchgehend mit Vorbereitungen für andere Menschen zu belasten, nahm sie sich bewusste Auszeiten, um auch ihre eigene mentale Gesundheit zu pflegen.
Oft konnte ich Anja eine neue Wahrnehmung anbieten. Sie konnte ihre Gefühle neu bewerten. So kam es, dass sie schnell mit ihren Schuldgefühlen besser und anders umgehen konnte. Sie erkannte, dass sie oft „selbstgemacht“ und unnötig waren. Denn viele Dinge, die Anja regelte – lagen nicht in ihrer Verantwortung.
Sie begann, Grenzen zu setzen und lernte auch, selbst Hilfe anzunehmen. Was ihr dann nicht nur Zeit und gute Gefühle verschaffte, sondern auch Respekt. Sie wurde in Ihrem Umfeld fast für ihre Klarheit und Organisation bewundert. Eine langjährige Freundin sprach es aus und bemerkte, sie sei beeindruckt, mit welcher Leichtigkeit Anja neuerdings das alles unter einen Hut bekomme.
Der Jahreswechsel: Planung statt Überraschung
Ein weiterer Aspekt, der viele Menschen in den dunklen Monaten stresst, ist der bevorstehende Jahreswechsel. In den Wochen zwischen Weihnachten und Neujahr neigen wir dazu, auf das vergangene Jahr zurückzublicken und uns Fragen zu stellen wie:
- Was habe ich erreicht?
- Bin ich da, wo ich sein möchte?
- Wo soll es hingehen?
Diese Zeit des Reflektierens kann sowohl produktiv als auch entmutigend sein, besonders wenn man das Gefühl hat, dass man nicht alle Ziele erreicht hat.
Anja hatte sich früher oft von diesen Gedanken überwältigen lassen. Doch durch das Coaching lernte sie, den Jahreswechsel als eine Chance für einen Neuanfang zu sehen, ohne sich von vermeintlich unerfüllten Erwartungen unter Druck setzen zu lassen. Wir arbeiteten gemeinsam an einer klaren, realistischen Planung für das kommende Jahr.
Anstatt sich große Vorsätze zu setzen, die sie früher oft nicht gehalten hatte, entwickelte sie eine langfristige Vision mit kleinen, erreichbaren Schritten.
Besonders hilfreich war für Anja die Erkenntnis, dass Veränderungen nicht über Nacht passieren müssen. Der Jahreswechsel war für sie kein Punkt, an dem alles neu beginnen musste, sondern eine Fortführung ihres Entwicklungsprozesses.
Sie hatte ja bereits im Oktober angefangen, ihr eigenes Leben zu leben. Dadurch hatte sie keinen Druck, sich am 1. Januar wieder neu zu erfinden. Sie war auf dem Weg – „in Progress“ sozusagen. Das tut ihr langfristig auch heute noch gut und verschafft ihr innere Ruhe.
Die Rolle des Coachings: Unterstützung in einer kritischen Zeit
Dunkle Monate von Oktober bis März sind für viele von uns eine emotionale Herausforderung, doch sie bieten auch die Gelegenheit, sich intensiv mit den eigenen Bedürfnissen auseinanderzusetzen und innere Stärke zu entwickeln. Im Coaching, besonders in Kombination mit Mentaltraining und Naturcoaching, begleite ich meine Klienten dabei, die dunklen Monate nicht nur zu überstehen, sondern aktiv zu nutzen, um gestärkt ins Frühjahr zu starten.
Gerade der Kontakt zur Natur, selbst wenn die Temperaturen sinken, kann dabei helfen, den eigenen mentalen Fokus zu schärfen und Stress abzubauen. Viele Menschen unterschätzen, wie kraftvoll ein Spaziergang am Meer oder im Wald sein kann. Diese Erfahrungen bieten nicht nur frische Luft und Bewegung, sondern auch die Möglichkeit, sich innerlich zu ordnen und Klarheit zu gewinnen. So können wir dunkle Monate nicht nur gut überstehen, sondern sogar genießen.
Dunkle Monate: Planen Sie einfach schon heute für die kommenden Zeit
Dunkle Monate müssen nicht zu einem emotionalen Hindernis werden. Mit der richtigen Vorbereitung und einem bewussten Umgang mit den Herausforderungen, die diese Zeit mit sich bringt, können Sie diese Phase des Jahres aktiv gestalten. Coaching und Mentaltraining, insbesondere in Verbindung mit Naturcoaching, bieten Ihnen die Werkzeuge, um die inneren und äußeren Hindernisse zu überwinden und gestärkt ins neue Jahr zu starten.
Warten Sie nicht, bis der Novemberblues oder der Dezemberstress Sie überwältigen. Nutzen Sie die Zeit jetzt, um sich innerlich auszurichten und Ihre eigenen Bedürfnisse und Ziele in den Vordergrund zu stellen.
Sie werden überrascht sein, wie viel leichter es ist, die Herausforderungen dieser Monate zu meistern, wenn Sie sich frühzeitig darauf vorbereiten.
Wenn das Leben dann kommt – sind Sie schon da! :)