Die Kraft der Pause: Warum Loslassen manchmal der beste Weg ist
Die Kraft der Pause in der Weihnachtszeit ist hilfreich in einer Zeit voller Emotionen. Sie lädt uns ein, zurückzublicken, uns mit unseren Lieben zu verbinden – und manchmal bringt sie uns auch an unsere Grenzen. Alte Muster, langjährige Enttäuschungen oder unausgesprochene Erwartungen tauchen wie von selbst auf.
Vielleicht haben Sie schon einmal erlebt, dass gerade in dieser besinnlichen Zeit das Gefühl entsteht, nicht verstanden zu werden. Sie erklären und versuchen, sich mitzuteilen, doch Ihre Gefühle scheinen für andere nicht greifbar. Wut oder Traurigkeit können die Folge sein.
Was aber, wenn es einen anderen Weg gibt?
Einen, der Sie aus diesem emotionalen Strudel befreit und Ihnen die innere Ruhe schenkt, die Sie sich wünschen? In diesem Artikel möchte ich Ihnen zeigen, wie Sie durch die Kraft der Pause, durch bewusstes Innehalten und Loslassen einen neuen Zugang zu sich selbst finden können – und wie sich diese Praxis auch positiv auf Ihre Beziehungen auswirkt.
Die Macht des Pausenknopfs
Stellen Sie sich vor, Sie drücken auf einen imaginären Pausenknopf. Was passiert? Die hektische Welt um Sie herum bleibt stehen, und Sie haben die Chance, sich nur auf sich selbst zu konzentrieren.
In emotional aufgeladenen Momenten ist genau das oft der entscheidende Schritt in die bessere Richtung. Statt Ihre Energie darauf zu verwenden, andere zu überzeugen oder eine Situation zu ändern, die nicht zu ändern ist, richten Sie den Blick nach innen. Wenn keiner Zeit hat – haben Sie Zeit für sich. Wie wäre das?!
Was brauche ich gerade wirklich?
Diese Frage kann der Schlüssel sein, um aus dem Chaos von Gedanken und Gefühlen herauszufinden. Oft ist es nicht die Lösung eines Problems, die uns innere Ruhe verschafft, sondern die bewusste Entscheidung, es für den Moment ruhen zu lassen.
Beispiele aus dem Alltag – die Kraft der Pause
Das unverstandene Gespräch: Stellen Sie sich vor, Sie hatten eine angespannte Unterhaltung mit einem Familienmitglied. Sie fühlen sich missverstanden und tragen den Wunsch in sich, die Dinge sofort zu klären. Doch jedes weitere Wort führt nur zu mehr Frust.
Statt in diesem Moment weiterzumachen, könnten Sie den Pausenknopf drücken: Verlassen Sie die Situation für eine Weile, atmen Sie tief durch und verschieben Sie das Gespräch auf einen späteren Zeitpunkt. Oft werden die großen emotionalen Wellen durch die Kraft der Pause mit der Zeit kleiner und Sie können ruhiger auf die Situation blicken.
Die Erwartungen an Weihnachten: Viele Menschen gehen mit großen Erwartungen in die Feiertage. Alles soll perfekt sein und jeder soll glücklich sein. Doch oft endet dies in Stress und Enttäuschung.
Eine Klientin, nennen wir sie Anna, erzählte mir, dass sie jedes Jahr an Heiligabend in Tränen ausbrach, weil sie das Gefühl hatte, die perfekte Stimmung nicht herstellen zu können.
Durch Coaching lernte sie, ihre eigenen Erwartungen zu hinterfragen und sich bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen – etwa durch einen Spaziergang allein am Morgen des Festtages. Sie nahm sich einfach mal aus dem Spiel. Diese kleine Auszeit tat ihr sehr gut und half ihr, gelassener und zufriedener zu sein.
Die überfordernde To-Do-Liste: Gerade in der Vorweihnachtszeit kann die endlose Liste von Aufgaben überfordern. Statt sich von diesem Druck leiten zu lassen, ist es oft hilfreicher, bewusst Prioritäten zu setzen.
Fragen Sie sich: Was muss wirklich heute erledigt werden, und was kann warten?
Eine kurze Pause, um sich zu sortieren, kann Wunder wirken. Nicht selten erledigen sich dann auch Dinge einfach von allein, von denen wir glauben, nur wir persönlich könnten sie regeln.
Tipps für den Umgang mit belastenden Situationen
Die Kraft der Pause wirkt sofort:
Bewusst innehalten: Wenn Sie merken, dass Sie emotional aufgewühlt sind, nehmen Sie sich einen Moment Zeit. Atmen Sie tief ein und aus, und fragen Sie sich: Was fühle ich gerade? Und was brauche ich?
1. Identifizieren und benennen Sie die jeweilige Gefühle
Welche Emotion, welche Emotionen sind gleichzeitig derzeit aktiviert? Wie und wo spüren Sie diese Emotionen körperlich?
2. Identifizieren Sie auch die auslösende Bewertung
Welche Interpretation, Vermutungen, Bewertungen und Annahmen über die Situation gehen in meinem Kopf vor sich?
3. Identifizieren Sie die auslösende Situation
Welche Umstände führten zu diesen Bewertungsprozessen?
Beschreiben Sie diese Umstände möglichst exakt, ohne zu bewerten.
Loslassen üben: Nicht alles muss sofort gelöst werden. Manchmal ist es besser, ein Thema für den Moment liegenzulassen. Stellen Sie sich vor, Sie legen es wie einen schweren Stein ab. Sie können später darauf zurückkommen, wenn Sie bereit sind. Die allermeisten Dinge müssen wir nicht hier und heute regeln.
Geben Sie sich einfach mal frei und sagen Sie sich:
Ich werde morgen, nächste Woche oder nächstes Jahr wieder darüber nachdenken!
Sich selbst Priorität geben: Gerade wenn andere nicht für Sie da sein können, ist es wichtig, dass Sie für sich selbst da sind. Gönnen Sie sich die Kraft der Pause in kleinen Auszeiten, die Ihnen guttun – sei es ein Spaziergang, ein gutes Buch oder einfach nur Stille.
Realistische Erwartungen setzen: Erlauben Sie sich, nicht perfekt sein zu müssen. Die Weihnachtszeit muss nicht makellos sein, um schön zu sein. Oft sind es die kleinen, unperfekten Momente, die uns in Erinnerung bleiben.
Dankbarkeit kultivieren: Lenken Sie Ihren Fokus bewusst auf die Dinge, die gut laufen. Dankbarkeit kann helfen, negative Emotionen zu relativieren und die Sichtweise zu ändern.
Warum Auszeiten heilsam sind – die Kraft der Pause
Eine bewusste Auszeit erlaubt es Ihnen, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Sie treten aus der Spirale von Emotionen und Gedanken aus und gewinnen Abstand. Dieser Abstand ist notwendig, um Themen neu zu bewerten und langfristig zu wachsen. Vielleicht bemerken Sie auch, dass es eigenes Verhalten ist, was Sie gerne ändern würden – doch auch das braucht Ruhe und Zeit.
In meinen Naturcoachings und Mentaltrainings am Meer habe ich oft erlebt, wie Menschen durch bewusste Pausen zu mehr Klarheit finden. Ein Klient berichtete, dass er durch einen einzigen Tag am Strand, ohne Handy und ohne Gespräche, seine Prioritäten neu ordnen konnte.
Er erkannte, dass viele seiner Konflikte durch eigene Erwartungen entstanden waren und lernte, diese loszulassen.
Pausen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke
Indem Sie lernen, die Kraft der Pause zu nutzen und den Pausenknopf zu drücken und belastende Themen loszulassen, schenken Sie sich selbst innere Ruhe und neue Perspektiven. Sie müssen nicht alles klären und nicht alles sofort bewältigen.
Manchmal ist das größte Geschenk, das Sie sich selbst machen können, die Entscheidung, einfach zu sein und sich selbst zu genügen.
Nix wollen – nix müssen – einfach sein.
Es ist auch nicht egoistisch, uns selbst in den Mittelpunkt zu stellen
Im Flugzeug heißt es: »Legen Sie zuerst Ihre Sauerstoffmaske an, bevor Sie versuchen, der Person neben Ihnen zu helfen.« Das ist nicht egoistisch, sondern klug. Wir können nämlich nur helfen, wenn wir selbst genügend Sauerstoff haben. Und das gilt auch im Alltag – besonders wenn die Wellen hochschlagen. Dann können wir selbst unser Fels in der Brandung sein.
Sich wie ein Freund sich selbst zuzuwenden bedeutet, Verantwortung für sich zu übernehmen und das Ruder fest in der Hand zu halten. Wenn wir unser Leben als unstimmig empfinden, Unsicherheit fühlen, schnell gereizt sind und lospoltern, weinerlich sind und jammern oder körperliche Zipperlein haben und verspannt sind, dann ist die Zeit reif, zu schauen, was genau uns zu schaffen macht.
Dann werden wir vielleicht eher schmunzeln können über uns, das Leben und all die Dinge, die wir uns doch ganz anders vorgestellt hatten. Wir werden erkennen, wie gut es tut, sich selbst zu mögen statt sich im Weg zu stehen. Und wie stark es uns macht, wenn wir zu uns halten.
Wir werden eine Zufriedenheit im Alltag empfinden, die sich wie ein wärmendes Nachhausekommen anfühlt.
Das ist das Ziel, das in jedem von uns steckt.
Beginnen Sie noch heute – machen Sie den Anfang
Gönnen Sie sich eine kleine Auszeit – und entdecken Sie, wie heilsam es sein kann, einfach loszulassen.
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