Betty hatte viel verloren: ihr neues Leben nach der Trennung
Trennung bedeutet: In einem guten Leben gibt es viel zu verlieren.
Betty hatte immer geglaubt, dass ihre Ehe für die Ewigkeit bestimmt war. 20 Jahre lang hatte sie an der Seite ihres Mannes gestanden, durch Höhen und Tiefen, und das Leben gemeinsam mit ihm gestaltet.
Doch eines Tages, ohne Vorwarnung, teilte er ihr mit, dass er gehen würde. Ihr Mann hatte eine andere Frau kennengelernt. Die Ehe war für ihn vorbei und Betty stand plötzlich vor den Trümmern ihres bisherigen Lebens. Der Mann, dem sie vertraut hatte, mit dem sie so viele Erinnerungen und Pläne geteilt hatte, war von einem Moment auf den anderen verschwunden. Betty war fassungslos und konnte zunächst gar nicht glauben, was passiert war.
Die Tage nach seinem Weggang waren für Betty eine einzige Qual. Sie fühlte sich verloren, als wäre der Boden unter ihren Füßen weggezogen worden. Dieser unerwartete und einschneidende Verlust warf Betty aus der Bahn. Das Leben, das sie sich über Jahrzehnte aufgebaut hatte, brach plötzlich in sich zusammen. Sie fühlte sich allein, verlassen und ein riesiges Loch klaffte in ihrer Lebenskarte.
Betty versuchte, ihre Trauer mit ihrer Familie und ihren Freunden zu teilen, doch je länger sie darüber sprach, desto mehr spürte sie, dass das Verständnis nachließ. Ihre Freunde meinten es gut, doch sie konnten nicht nachvollziehen, wie tief der Schmerz wirklich saß. „Lass einfach los“, sagten sie zu ihr, als wäre es so einfach.
Doch Betty konnte das nicht. Die Wunden waren zu tief und die Trennung zu schockierend. Sie fühlte sich zunehmend als Last für ihre Mitmenschen und zog sich immer mehr zurück.
Die Entscheidung für eine Auszeit am Meer
In dieser dunklen Zeit googelte Betty und fand mein Konzept Auszeitcoaching in der Natur, das mit Mentaltraining kombiniert wurde. Wir telefonierten. Das lange vertrauensvolle Gespräch kostete nichts und half ihr aber direkt spürbar weiter. Sie fühlte sich erleichtert, nicht alles allein in ihrem Kopf tragen zu müssen, sagte sie.
Obwohl sie zunächst skeptisch war, entschied sie sich, diesen Weg zu gehen. Vielleicht, dachte sie, konnte ihr die Natur helfen, den inneren Frieden zu finden, den sie so verzweifelt suchte. Sie wollte ihre Trauer verarbeiten und einen Weg finden, mit dem Schmerz umzugehen, der sie tagtäglich begleitete.
Als Betty zu mir ins Coaching kam, war sie erschöpft, emotional ausgelaugt und unsicher, ob sie jemals wieder so etwas wie Glück empfinden könnte. Von Anfang an war mir klar, dass Betty keine schnellen Lösungen brauchte.
Was sie benötigte, war ein sicherer Raum, in dem sie ihre Gefühle ohne Scham und ohne Schuldgefühle zulassen konnte. Das Ziel war nicht, den Schmerz sofort zu lindern oder die Trauer zu beenden, sondern ihr zu ermöglichen, diese tiefen Emotionen zu durchleben und zu akzeptieren.
Die Rolle des Vertrauens im Coaching
Betty war schnell bereit, mir zu vertrauen. Vertrauen ist das Fundament jeder erfolgreichen Coaching-Beziehung, insbesondere wenn es um so sensible Themen wie Trauer und Verlust geht. In unserer Arbeit zusammen musste Betty nie das Gefühl haben, dass sie etwas schuldig war oder sich für ihre Gefühle im Zusammenhang mit ihrer Trennung rechtfertigen musste.
Es war ihr Raum, ihre Zeit – eine sichere Umgebung, in der sie so sein konnte, wie sie wirklich war. Ohne die Maske, die sie vor ihrer Familie, ihren Freunden und der Außenwelt trug, ohne die ständige Angst vor Bewertung.
Dieses Vertrauen war für Betty der Schlüssel zur Heilung. Sie konnte endlich über ihren Schmerz und ihre Wut sprechen, ohne befürchten zu müssen, dass jemand sie drängte, „loszulassen“ oder sich zu beeilen, um schneller weiterzumachen, als sie es konnte.
In unserer gemeinsamen Zeit lernte sie, dass es okay ist, auch mal einfach nicht okay zu sein. Sie erkannte, dass ihre Trauer gerechtfertigt war und dass sie sich nicht beeilen musste, um über die Trennung hinwegzukommen.
Es ist okay, mal nicht okay zu sein!
Natur als Heilerin: Die Kraft der Stille
Das Auszeitcoaching fand an der Nordsee statt, weit weg vom hektischen Alltag und den Erinnerungen an das vergangene Leben. Die Auszeit am Meer bot Betty einen stillen, aber kraftvollen Rückzugsort.
Die Ruhe auf der Hallig Oland, das Plätschern der Wellen, das Rufen der Möwen – all das half ihr, ihre Gedanken zu ordnen und die innere Unruhe zu besänftigen.
Wir verbrachten viel Zeit damit, einfach nur in der Natur zu sein. Ohne Druck, ohne feste Ziele. Manchmal gingen wir schweigend am endlos langen Sandstrand, manchmal sprachen wir über das, was in Betty vor sich ging. Ich war an ihrer Seite.
Das Wattenmeer bot ihr einen Schutzraum und gab ihr die Möglichkeit, zu reflektieren und nachzudenken, ohne von der Außenwelt abgelenkt zu werden.
nichts müssen – nichts wollen – einfach sein
Mentaltraining: Die Kunst des Akzeptierens
Ein wichtiger Teil unseres Coachings war das Mentaltraining. Hier lernte Betty hilfreiche Strategien zu entwickeln, ihre Gedanken und Gefühle zu akzeptieren anstatt gegen sie anzukämpfen. Wir arbeiteten daran, die negativen Gedanken, die sich immer wieder in ihren Kopf schlichen, zu erkennen und ihnen positiv zu begegnen.
Betty lernte, dass es in Ordnung ist, traurig zu sein, dass es in Ordnung ist, dass die Trauer sie manchmal noch einholt. Diese Gefühle waren ein natürlicher Teil ihres Heilungsprozesses und es gab keinen Grund, sie zu unterdrücken oder zu verdrängen.
Das Bild der Nordsee bei Ebbe und Flut wurde für Betty zu einer wertvollen Metapher: Wie die Gezeiten, so würden auch ihre Gefühle kommen und gehen. Manchmal musste sie nur ein bisschen warten, bis die Ebbe oder die Flut vorübergingen.
Die langfristige Begleitung und ihre Bedeutung
Die Begleitung über einen längeren Zeitraum erwies sich als essenziell für Betty. Es war wichtig, dass sie wusste, dass jemand an ihrer Seite war, der sie verstand und der ihr den Raum gab, den sie brauchte. Diese Kontinuität ermöglichte es ihr nach der Trennung, in ihrem eigenen Tempo zu gehen, ohne das Gefühl, von jemandem gedrängt zu werden.
Was im Auszeitcoaching begann, setzte sich in Bettys Alltag fort. Schritt für Schritt fand sie wieder zu sich selbst und zu einem neuen Lebensrhythmus. Sie erkannte, dass das, was ihr passiert war, zwar nicht verschwand, aber sie konnte lernen, gut damit zu leben.
Bettys Leben hatte sich verändert, aber es war nicht vorbei. Durch das Coaching fand sie einen Weg, den Schmerz zu integrieren und gleichzeitig Raum für neue Erfahrungen und Möglichkeiten zu schaffen.
Das Leben neu ordnen nach der Trennung
Heute blickt Betty auf ihren Weg zurück und erkennt, wie weit sie gekommen ist. Die Trauer ist noch da, sie gehört zu ihr, aber sie bestimmt nicht mehr ihr Leben. Betty hat gelernt, dass es in Ordnung ist, sich Zeit für sich zu nehmen. Sie ist richtig und wichtig, so wie sie ist, mit all ihren Gefühlen und ihrer Geschichte.
Sie hat sogar einen neuen liebevollen Lebenspartner an ihrer Seite. Der sei erstaunlich anders als ihr Ex-Mann, sagt sie und schmunzelt, dass alles Leid eben auch etwas Gutes habe.
Durch das Auszeitcoaching am Meer und den Transfer zu Hause konnte Betty ihr Leben, das so heftig ins Stocken geraten war, wieder in Bewegung bringen. Die langfristige Begleitung war entscheidend, um das, was im Coaching begonnen hatte, in ihrem Alltag zu verankern. Heute geht Betty ihren Weg weiter, gestärkt durch die Erkenntnis, dass Heilung Zeit braucht und dass sie sich selbst vertrauen kann.
Nach einer Trennung die eigenen Bedürfnisse erkennen
Sie kann in ihrer neuen Beziehung, dank ihrer eigenen Bedürfnisanalyse, auch viel besser für sich sorgen und sagen, was sie möchte. Angst, der neue Partner könne sie verlassen, habe sie nicht – das kenne sie nun ja schon, lacht sie. Es ist kein Frust oder Resignation, die dann mitschwingt. Es ist die Gewissheit, dass sie einen sicheren inneren Ort in sich gefunden hat. Sie ist sich selbst die Partnerin fürs Leben geworden. Die Trennung hat sie stark gemacht.
Im Laufe der Zeit erkannte Betty, dass das Loch in ihrer Lebenskarte zwar nie ganz verschwinden würde, sie aber lernen konnte, damit zu leben. Wie die Gezeiten der Nordsee, die kommen und gehen, wusste sie nun, dass auch die Wellen der Trauer kommen würden – mal stärker, mal schwächer – aber, dass sie ebenso wieder abflauen würden.
Sie musste nur lernen, diese Wellen zu akzeptieren und vor allem geduldig mit sich selbst zu sein, bis sie vorüberzogen.
Aber das Wichtigste ist, sagt Betty: sie hat endlich gelernt, dass sie richtig und wichtig ist – so wie sie ist!
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